Im letzten Blogbeitrag hatte ich darüber berichtet, wie viel Arbeit in einem erfolgreichen Buch steckt.
Heute will ich erzählen, wie die Dürre-Trilogie entstanden ist.
Aller Anfang ist schwer
Ich glaube, mit dem Geschichtenschreiben habe ich angefangen, als ich 12 oder 13 war. Ich schwärmte damals für Internatsgeschichten wie Hanni und Nanni oder die Burg Schreckenstein-Serie. Klar, ich war Schülerin und hatte Spaß am Schulalltag von anderen. Gemeinsam mit Freundinnen produzierte ich ganze Hörspiele auf Kassetten (kennt das hier noch jemand?) zu dem Thema.
Hin und wieder versuchte ich mich daran, selbst eine Geschichte zu kreieren. Aber... meist war nach ein paar Seiten schon wieder Schluss. Ich bin in einer Zeit groß geworden, wo es noch keine Computer gab. Wenn ich etwas "buchähnliches" hätte haben wollen, wäre die Schreibmaschine meines Vaters vielleicht noch in Frage gekommen. Aber dieses Monstrum, dass keinen Tippfehler verzieh... nein, darauf wollte ich nicht schreiben.
1989 kaufte mein Vater sich einen Home-Computer. Ich kann mich noch erinnern, wie wir das Ungetüm nach Hause gewuchtet haben. Als ich 1993 studieren ging, durfte ich es mitnehmen. Mein Vater hatte sich einen neuen gekauft und ich konnte meine Hausarbeiten bequem eben zuhause schreiben. Er hatte eine Turbo-taste, mit der ich - wow! - von 8 auf 16 Mhz umschalten konnte. Modernere Menschen lachen sich jetzt an dieser Stelle schief... aber so war das damals eben.
Erste Ideen 1997
In meiner Studentenbude in Lüneburg lief mir Jack dann das erste Mal bewusst über den Weg. Er wurde Held etlicher Geschichten, die ich mir mit einer Freundin zusammen ausdachte. Ich war schon immer ein sehr phantasiebegabeter Mensch und meine Freundin war eine Seelenverwandte, die wunderbar mit mir auf einer Wellenlänge lag. Das war ungefähr 1997. Wir hatten eine wundervolle Zeit miteinander. 2001 ging diese Freundschaft zu Bruch. Was blieb, waren die vielen Geschichten, die ich teilweise in Fragmenten notiert hatte. Die, von dem Farmersjungen, der auf die moderne Welt trifft, spukte mir dabei besonders im Kopf herum.
Einfach drauflos schreiben
Als ich mit der Dürre 2013 dann schlussendlich begann, hatte ich überhaupt keine Ahnung, wohin die Reise gehen sollte. Plot? Heldenreise? Szenenaufbau? Nie gehört. Ich schrieb einfach drauflos. Anstoß dafür war, dass ich auf der Arbeit aufgrund interner Veränderungen immer weniger zu tun hatte und irgendwie beschäftigt aussehen musste. Also schrieb ich. Manchmal stundenlang. Dabei stellte ich fest: Ich schreibe gern linear, also von vorn angefangen durch zum Schluss. Andere schreiben einzelne Szenen und setzen sie nach und nach zusammen. Das kann ich nicht. Mein Problem bestand darin, dass die allererste Szene, die ich zu Papier brachte, nach etlichem hin- und herdrehen, eindeutig kein Anfang war, sondern irgendwo später eine wichtige Rolle spielen würde. Also begann ich vorn und schob die Szene ständig vor mir her. Schlussendlich landete sie rund 60 DinA4-Seiten weiter hinten. Aber... sie ist erhalten geblieben. Immerhin.
Never ending Story? Nicht ganz
Ich schrieb und schrieb und schrieb. Je länger die Geschichte wurde, um so klarer war es auch, dass es sich hier unmöglich um ein Buch handelte. So viel Inhalt passte einfach nicht zwischen zwei Buchdeckel. Aus einem Buch wurden zwei und schlussendlich sogar drei. Teilweise musste ich mir Notizzettel machen, damit ich nicht den Überblick verlor: Wer war mit wem verwandt? Wer war wann geboren? Am meisten dokterte ich an der Frage herum: Warum ist Jack überhaupt auf der Farm (die, wie ich irgendwann feststellte, gar nicht auf der Erde lag)? Was hatte er angestellt, um bei seinem übellaunigen Verwandten zu landen? Ich hatte illegale Autorennen im Kopf, Drogengeschichten, aber das passte alles nicht wirklich. Erst als ich die Idee mit dem illegalen Programm hatte, wurde ein Schuh daraus und plötzlich war ich in einer weitentfernten Zukunft in einer gänzlich anderen Galaxie. Das hatte ich zu Beginn überhaupt nicht so geplant - wie so vieles in der Geschichte nicht.
Auf der Suche nach dem Titel
Schon während der Anfänge des Schreibens wurde mir klar, dass diese Story einen Namen brauchte. Komischer Weise war das irgendwie ganz leicht. "Dürre" war geboren. Damals gab es auch noch kein Buch mit diesem Titel. Da mir aber klar war, dass es durchaus irgendwann sein konnte, dass jemand anderes auf die Idee kommen würde (was 2021 der Fall war), setzte ich "Schatten der Vergangenheit", "Krieger des Lichts" und zu guter Letzt "Prophezeiung der Dämmerung" darunter. Der Haupttitel steht dabei für eine klimatische Katastrophe aber in erster Linie für die emotionale Dürre, die Jack während seines Aufenthaltes auf der Farm und später auch anderweitig erlebt.
Na? Neugierig geworden? Dann bestellt
am besten gleich den ersten Band Dürre - Schatten der Vergangenheit".
Ansonsten freue ich mich auch über Kommentare.
Eure
D. K. Berg
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